Schule braucht Struktur - Mit Augenmaß
Dokument 67 - Beitrag von Günter Winands, Staatssekretär a.D. (2011)

Die ´Gemeinschaftsschule` in Nordrhein-Westfalen - Ein Schein-Versuch auf rechtlich ungesicherter Grundlage

Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren mindestens dreißig Prozent und damit rund 625 der allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I zu ‘Gemeinschaftsschulen’ umzuwandeln. Laut Koalitionsvereinbarung will man die neue Schulform »schulgesetzlich verankern«. Doch keine sechs Wochen nach deren Abschluss rückte die Landesregierung – bekanntlich ohne Mehrheit im Parlament – davon ab. Die Einführung soll nunmehr zum nächsten Schuljahr als Schulversuch gemäß § 25 SchulG erfolgen. Auf ihrer Schuljahrespressekonferenz erklärte die Schulministerin, es gebe keine gesetzliche Obergrenze für solche Schulversuche. Sie erwarte aber, dass bei mehr als fünfzig Anträgen die Bereitschaft des Landtages steige, aus einem Versuch ein Regelangebot zu machen. In der formellen Auslobung des Schulversuchs wurden keine quantitativen Grenzen festgelegt. [...]

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Dokument 65 - Initiative zur Neupositionierung der Hamburger CDU nach dem verlorenen Volksentscheid.  Antrag für den Kreisparteitag der CDU-­Altona/Elbvororte vom 30. August 2010.

"Altonaer Gedanken zum
Kurs der Hamburger CDU"


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Dokument 62 - Interview von schulstruktur.com mit Christoph Matschie, dem Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 21. 12. 2009.



„Ein Verordnen schafft nur
Blockaden und Widerstände“

Sie haben die Absicht, in Thüringen neben den existierenden Schultypen schrittweise eine neue Schulform, die Gemeinschaftsschule, einzuführen. Was versprechen Sie sich davon?

Ich verspreche mir davon einen neuen Schub für bessere Bildung. Im Kern geht es darum, dass Kinder länger gemeinsam lernen können, nämlich bis zur Klasse 8, und nicht schon nach der 4. Klasse auf die verschiedenen Schulformen aufgeteilt werden. Das ist der Wunsch vieler Eltern. Die Einführung der Gemeinschaftsschule wird aber auch ein Schritt zu mehr Lehr- und Lernqualität sein. Und nicht zuletzt: Die Gemeinschaftsschule bringt mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder, weil einschneidende Entscheidungen in der Schullaufbahn nicht schon im Alter von 10 Jahren getroffen werden müssen. Ich bin überzeugt, dass vor allem die individuelle Förderung eines jeden Schülers durch die Thüringer Gemeinschaftsschule neue Impulse erfährt.

Worin sehen Sie das länderspezifisch Neue an der von Ihnen angestrebten Gemeinschaftsschule?
[...]

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Dokument 61 -
Einmal mehr geht von der Alstermetropole ein wichtiges politisches Signal aus. Es kündet vom Willen eines Großteiles der Hamburger Bevölkerung, der sich Entscheidungen über dringend gebotene Verbesserungen von Bildungschancen und Schulstrukturen nicht von der ideologisch motivierten Bildungspolitik einer grün-alternativen Senatorin im Regierungsbündnis mit Deckung der CDU überstülpen lassen will. [...] (vom 7. Dezember 2009)

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Dokument 60 -
Rede von Gabriele Behler, Staatsministerin a.D. anlässlich der Mitgliederversammlung der Landeselternschaft Gymnasien NRW e.V. am Samstag, 14. November 2009, in Dortmund im Goldsaal des Kongresszentrums Westfalenhallen.

Perspektiven des Gymnasiums

Manchmal kommt es mir so vor: „Und täglich grüßt das Murmeltier....“
Die Debattenkultur in der Bildungspolitik ist nicht besser geworden: Sie ist fast immer hoch emotional, sie kreist seit Jahrzehnten mehr oder minder heftig um dieselben Schlagworte. Die Chancen auf rationale, empirisch untermauerte Entscheidungen sind bisher jedenfalls wenig genutzt worden. In der Folge grassiert Unsicherheit, deshalb will ich gleich einiges zu verbreiteten Mythen, Legenden, Vorurteilen sagen.
Da ich hier zur Situation und zur Zukunft des Gymnasiums sprechen soll: Lange schien es so, als sei es nicht betroffen: Es hat sich erheblich entwickelt und verändert, aber seine Grundfesten wirkten unerschütterlich. Dies gilt heute nicht mehr (s. Spiegel vom 9.11.09), und vor diesem Hintergrund will ich auch einiges sagen zur aktuellen Diskussion um die Schulstruktur. [...]

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Dokument 53 - Interview von schulstruktur.com mit der niedersächsischen Kultusministerin ELISABETH HEISTER-NEUMANN (CDU) vom 20. April 2009.



Aufgeschlossenheit für Neues erhalten

schulstruktur. com: Mit den Vorteilen längeren gemeinsamen Lernens werden derzeit Postulate nach der Einführung von sechs- bis zehn Schuljahre umfassenden Gemeinschaftsschulen begründet. Wie beurteilen Sie die Sinnhaftigkeit dieser Überlegungen?

Heister-Neumann: Die Bildungspolitik liegt in der Verantwortung der Länder. Dies bedeutet, dass jedes Land hier seine eigene Entscheidung treffen muss. Wir haben uns in Niedersachsen für eine Weiterentwicklung des gegliederten Schulsystems entschieden. Dies bedeutet einmal einen akademischen Zweig über das Gymnasium zum Abitur und einmal einen berufsorientierten Bereich. Hier werden die Hauptschulen durch eine Verzahnung mit den berufsbildenden Schulen gestärkt und die Realschulen durch eine stärkere Profilierung zum Beispiel auf die Fachoberschulen ausgerichtet.

schulstruktur.com: Welche Möglichkeiten sehen Sie - jenseits parteipolitischer Rhetorik und Scharmützel – dafür, den historisch gewachsenen Konflikt zwischen den Befürwortern integrativer und gegliederter Schulstrukturen zu entkrampfen? [...]

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Dokument 52 - ZEIT-Interview von Thomas Kerstan mit der Bremer Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) vom 5. Februar 2009.



Das Schulsystem übersteht auch Regierungswechsel

In Bremen haben CDU, FDP, Grüne und SPD einen »Schulfrieden« geschlossen. Die Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) erklärt uns, was damit gemeint ist


DIE ZEIT: In Bremen haben SPD, CDU, Grüne und FDP einen sogenannten Schulfrieden geschlossen. Herrschte vorher Krieg?

Renate Jürgens-Pieper: Es gab, wie in den anderen westlichen Bundesländern, jahrzehntelang Grabenkämpfe der Parteien in der Bildungspolitik. Die einen schworen auf das dreigliedrige Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium, die anderen auf das gemeinsame Lernen der Kinder etwa in einer Gesamtschule. Das hat die Bildungspolitik gelähmt.

ZEIT: Inwiefern?

Jürgens-Pieper: Zum einen wurde zugunsten der Strukturdebatte die innere Entwicklung der einzelnen Schulen, das Ringen um Qualität, vernachlässigt. Zum anderen hat jeder Regierungswechsel Unruhe in die Schulen getragen, weil sie sich auf strukturelle Änderungen einstellen mussten. Die Quittung haben wir mit der Pisa-Studie bekommen.

ZEIT: Bremens Schüler schneiden im bundesweiten Vergleich am schlechtesten ab. [...]

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Dokument 45 -
Rede von Gabriele Behler, Staatsministerin a.D. (geringfügig gekürzte Fassung) vom 17.10.2008 in Lindlar (Hervorhebungen im Text: schulstruktur.com). 

„Zur Zukunft des Gymnasiums – eine pädagogische und gesellschaftliche Standortbestimmung“

In der nachfolgend publizierten Rede äußert sich die Politikerin, die u.a. als ehemalige Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung sieben Jahre der NRW-Landesregierung angehörte, dezidiert zu aktuellen bildungspolitischen Konfliktfeldern.
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Dokument 11
- Stellungnahme vom 10. August 2007, verfasst von 24 Unterzeichnerinnen/Unterzeichnern zur bildungspolitischen Position des SPD-Landesvorstandes NRW (Leitantrag für den  bildungspolitischen  Parteitag 
am 25.8.2007 (Dokument 4 am Seitenende)). Die Zeitung Neue Westfälische bezieht sich in einem Leitartikel und Kommentar vom 14. August auf die Stellungnahme. Am 11. August erschien, ebenfalls in der NW, ein Gastbeitrag der Professoren Hurrelmann und Rösner. Darin wird deutlich, dass sich Prof. Rösner, ein wichtiger Referenzgutachter für die Gemeinschaftsschule im Sinne des SPD-Landesvorstandes,  auf das Zwei-Wege Modell zubewegt hat.
                   
"Gegen flächendeckende Gemeinschaftsschule, für ein zweigliedriges Schulsystem"                                                                        
                                                                                                                        Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Genossinnen und Genossen,                                                                                                           
wir schreiben Ihnen und Euch als SPD-Mitglieder, die über Jahrzehnte mit unserer Partei verbunden sind und ihre Arbeit an ganz unterschiedlichen Stellen mitgestaltet haben, oder als Bürger, die über Jahre hinweg die Entwicklung der SPD mit Sympathie und Offenheit begleitet haben. Wir alle arbeiten im Bildungsbereich und sind in der Schul- bzw. Seminarleitung oder in anderen Funktionen in Gymnasien oder Studienseminaren tätig. Unsere Intervention beruht auf diesen Erfahrungen und der langjährigen Beobachtung der Entwicklung in dieser Schulform, aber auch in den anderen Schulformen sowie der bildungspolitischen Diskussion zur Schulstruktur insgesamt.                                                                               
Wir haben mit Sorge die Diskussion um die bildungspolitische Neuorientierung der nordrhein-westfälischen SPD in den letzten Monaten im Hinblick auf die Reform der Schulstruktur in der Sekundarstufe I verfolgt. [...]
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